Die Geschichte des Freundeskreises: wie aus „Ehemaligen“ Freunde wurden

Von der „Vereinigung ehemaliger Realgymnasiasten“ zum „Freundeskreis des Peutinger-Gymnasiums“

Als im Jahr 1905 die „Vereinigung ehemaliger Absolventen des Realgymnasiums Augsburg“ gegründet wurde, war es bald für fast jeden Schüler selbstverständlich, diesem Verein nach bestandener Abschlussprüfung beizutreten.

Bei Wiedersehensfeiern, Ausflügen und Tanzabenden pflegte man die Erinnerung an frühere Zeiten und trug stolz die alte Pennälerkappe mit dem rot-weiß-roten Band.

Während der NS-Diktatur kam das Vereinsleben fast völlig zum Erliegen. Doch die Verbindungen hielten so gut, dass man bei der Neugründung 1952 wieder 900 Mitglieder zählen konnte. Bis zum 100-jährigen Schuljubiläum 1964 konnte diese Zahl gehalten werden. In den 1980er und 90er Jahren begann aber ein allgemeiner Niedergang der Vereinskultur in Deutschland, von dem auch die Vereinigung der Ehemaligen nicht verschont wurde. Als sich 1999 niemand mehr fand, der die Mühe auf sich nehmen wollte, die Vereinigung zu leiten, drohte sogar die Auflösung.

Deutlich wurde, dass die Vereinigung nur dann eine Zukunft hat, wenn sie sich allen öffnet, die sich der Schule – aus welchem Grund auch immer – verbunden fühlen.

Seit März 2000 lautet der neue Name deshalb „Freundeskreis Peutinger-Gymnasium Augsburg e.V.“ Wollte man bislang vor allem den Ehemaligen Möglichkeiten zu geselligem Zusammensein bieten, sah man jetzt die Hauptaufgabe darin, „die Verbindung mit der Schule zu pflegen und diese in ihren Bestrebungen zur Verbesserung der Schulverhältnisse zu unterstützen.“ Das Ergebnis der Vorstandswahlen 2006 machte das neue Verständnis besonders deutlich: Mit Ulli Hellmann führt nicht nur die erste Frau den Verein, sie ist auch keine Peutinger-Absolventin. Thomas Felsenstein, ihr Nachfolger seit 2016, machte sein Abitur 1974 am Anna-Gymnasium. Er unterrichtete von 2005 bis zu seiner Pensionierung 2020 Deutsch, Geschichte und Ethik am PG.

Heute hat der Freundeskreis rund 200 Mitglieder. Neben ehemaligen Schülerinnen und Schülern, sind dies auch zahlreiche Lehrkräfte und Eltern.